2009 hatte mich die Wanderlust gepackt. Für Ende August plante ich, als erste mehrtägige Wanderung die ersten drei Etappen des Kandel-Höhenwegs allein zu laufen.
Eine Woche vorher war schönes Wetter für das geplante Wochenende abzusehen, so buchte ich die Hotels für die beiden Übernachtungen und packte meinen Rucksack für die drei Tage.
Ich fuhr mit dem Zug nach Oberkirch und begann meine erste Etappe über den Mooskopf nach Gengenbach. Die 25 Kilometer bei annehmbarem Wetter waren gut machbar, allerdings war ich den Aufstieg in Oberkirch und vor allem den Abstieg nach Gengenbach als sportlicher Spaziergänger in der Rheinebene nicht gewohnt. Die damaligen Wanderschuhe waren eine Schuhgröße zu klein, was ich vor allem ab der Mitte des zweiten Tages schmerzhaft zu spüren begann.
Auch der zweite Tag mit insgesamt 28 km begann mit einem schweißtreibendem Aufstieg von Gengenbach zur Ruine Hohengerolseck weiter über den Sodhof bis zum Etappenziel Höhenhäuser, wo ich im Gasthaus Kreuz übernachtete.
Meine letzte Etappe bis Waldkirch war mit 21 km in einer tollen Landschaft die kürzeste, mit wenig Höhenmetern, die zu bezwingen waren, stellte aber durch etliche Blasen an beiden Füßen eine Tortur dar. Für die Schutterquelle hatte ich kaum einen Blick mehr übrig und als ich zum Schluss abkürzen wollte, verlief ich mich prompt, lief dann die asphaltierte Straße entlang und kam an einem kleineren Bahnhof an, der seltener frequentiert wurde, was mich dann nochmal eine Stunde mehr Zeit kostete.
Auf dem Kandelhöhenweg selbst ist ein Verlaufen aber kaum möglich. Die ganze Strecke ist hervorragend ausgeschildert, so dass ich ohne Landkarten klar kam. Auch die digitalen Möglichkeiten waren damals nur rudimentär vorhanden!
Die Rückkehr in die “Zivilisation” mit Zug und Abholung vom Bahnhof mit dem Auto war ungewohnt hektisch, nachdem ich drei Tage lang allein und zu Fuß den Schwarzwald durchquert hatte.
Die nächste, vierte Etappe ist übrigens die anstrengendste, denn sie geht von Waldkirch knapp 1000 Höhenmeter hoch bis zur Kandel-Passhöhe und dann weiter bis St. Peter.
Abgesehen von den Blasen an den Füßen hatte ich aber Gefallen gefunden und fing bald darauf an, einzelne Etappen des Westwegs zu planen, die ich dann ab 2010 mit einem Freund lief…
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